Auf der Urproduktion baut die Zukunft der Wirtschaft, jedes Einzelnen und des Sozialen Ganzen auf. Ohne Urproduktion, ohne Landwirtschaft, ohne gute und gesunde Lebensmittel, wird die Fähigkeitenbildung und damit die gesamte Wirtschaft gefährdet.
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In der aktuellen Diskussion um die Proteste der Landwirte kommt ein Begriff zu Kurz: »Urproduktion«. Urproduktion (primärer Wirtschaftssektor) ist die Bearbeitung, Nutzung und Ausschöpfung der Erde durch Bergbau, Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei und eben Landwirtschaft.
Die Landwirtschaft hat für mich dabei eine besondere Bedeutung, denn sie stellt die Produkte her, die der Ernährung der Menschen dienen. Und die Ernährung dient grundlegend dem Erhalt und der Weiterbildung von Fähigkeiten. Fähigkeiten sind der wichtigste Wirtschaftswert. Wirtschaft funktioniert nur, wenn Menschen ihre Fähigkeiten produktiv einsetzen können und wollen. Das eigentliche Kapital sind die Fähigkeiten – nicht das Geld, nicht der Boden, nicht die Anlagen! Ohne Fähigkeiten findet keine Wertschöpfung statt – sei die Produktion auch noch so automatisiert. Ohne Landwirtschaft, ohne gute und gesunde Lebensmittel, wird die Fähigkeitenbildung und damit die gesamte Wirtschaft gefährdet.
Ich meine nicht, dass es den Landwirten bloß um einzelne Subventionen und Steuererleichterungen geht. Es geht ihnen darum, dass sie seit vielen Jahren von Strukturen bedrängt werden, deren Denken über Unternehmen und Wirtschaft nicht zukunftsfähig ist. Daher sehen sie ihre Zukunft gefährdet – und auf der Zukunft der Landwirtschaft baut die Zukunft der Wirtschaft, jedes Einzelnen und des Sozialen Ganzen auf.