18 October 2024

Agape: Die schöpferische Kraft der Liebe

Der Mensch ist ein Wesen voller Kreativität. Diese Kreativität ist nicht nur auf die traditionelle Kunst beschränkt, sondern sie durchdringt alle Bereiche unseres Lebens, von der Wissenschaft bis zur Wirtschaft. Doch was ist die Quelle dieser schöpferischen Kraft? Es scheint, dass die Liebe eine entscheidende Rolle spielt.

Disclaimer: Glauben Sie nichts, denken sie selbst – Versuchen Sie ihre Meinungen, Vorurteile und Widerstände für einen Moment zurückzustellen – Versuchen sie sich mit den hier beschriebenen Begriffen und Ideen zu verbinden – Versuchen sie es auszuhalten, dass in diesem Text mehr interessante Fragen aufgeworfen, als langweilige Antworten gegeben werden – Vielen Dank!



Agape: Die Liebe zur Menschheit
als Triebfeder des Fortschritts

Die drei Qualitäten der Liebe – Agape, Philia und Eros – stammen aus der griechischen Philosophie. Eros ist die leidenschaftliche, körperliche Liebe, die oft mit sexueller Anziehung verbunden ist. Philia ist die Liebe zwischen Freunden, die auf gegenseitigem Respekt und Gemeinsamkeit basiert. Respekt und Gemeinsamkeit setzen die Liebe zum eigenen Ich (zum eigenen schöpferischen Wesen) und zum Ich des anderen Voraus. Insofern ist Philia zunächst die Freundschaft mit s-ich (seinem Ich) selbst. Agape bedeutet, im unterschied zur weltlichen Liebe, die heilige Liebe zur Menschheit, als eine treibende Kraft hinter schöpferischem Handeln. Diese Liebe geht über die persönliche und individuelle Ebene hinaus und umfasst – in ihrer höchsten Qualität – die gesamte Menschheit, sowohl in der Gegenwart als auch in der Zukunft. Sie manifestiert sich in Handlungen, die das Wohl kommender Generationen im Blick haben und darauf abzielen, die schöpferischen Kräfte der Menschheit weiterzuentwickeln.


Der Mensch als kreatives Wesen:
Schöpferisch und verantwortlich

Der Mensch ist ein Wesen, dass mit der Fähigkeit zur bewussten Kreativität begabt ist. Diese Fähigkeit hebt ihn von allen anderen Lebewesen ab und macht ihn zu einem aktiven Teilhaber am Schöpfungsprozess. Mit dieser Fähigkeit geht aber auch eine moralische Verantwortung für die gesamte Schöpfung einher. Der Mensch ist dazu berufen, durch seine schöpferische Kraft zur Weiterentwicklung des Kosmos beizutragen und die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Die Natur muss nicht nur geschützt, sondern auch zur Kultur weiterentwickelt werden. Der Mensch hat die Verantwortung dafür, dass die physische, seelische und ideele Umwelt sich entfalten und gedeihen kann.


Kreativität als Anti-Entropie:
Die Überwindung der Verwirrung

Kreativität lässt sich als eine Kraft der »Synthropie«, also der Anti-Entropie, begreifen. Entropie ist ein Maß für Unordnung. Laut Thermodynaik, nimmt die Entropie in einem geschlossenen System tendenziell zu – das System erkaltet und zerfällt zu einer homogenen Masse. Die Synthropie wirkt der Unordnung und dem Zerfall entgegen und schafft Ordnung und neue Strukturen. Diese Kraft zeigt sich in allen Bereichen des Lebens, von den Naturwissenschaften bis zur Kunst. Die »Kunst«, die universell gültige Begriffe zum Ausdruck bringt, spielt dabei eine besondere Rolle, denn sie fördert die Entwicklung des menschlichen Geistes und ermöglicht es uns, unser schöpferisches Potenzial voll zu entfalten.


Liebe und Kreativität:
Ein symbiotisches Verhältnis

Liebe und Kreativität stehen in einem engen Zusammenhang. Agape, die Liebe zur Menschheit, ist die wollende Kraft hinter schöpferischem Handeln. Umgekehrt kann die schöpferische Kraft des Menschen darauf einwirken, die Liebe zu verbreiten und die Welt zu einem Ort der Fülle und des Friedens zu machen. Die Kunst, die universelle Begriffe zum Ausdruck bringt, kann dazu beitragen, den Menschen zu veredeln und ihm Zugang zu seiner inneren Kraft zu ermöglichen.

Fazit: Liebe und Kreativität als Schlüssel zur Zukunft

Das Zukunftsbild vom Menschen ist das, vom Menschen als schöpferisches Wesen, dessen Potenzial durch die Liebe zur Menschheit entfacht wird. Diese schöpferische Kraft kann dazu genutzt werden, die Welt zu verändern und eine Zukunft zu gestalten, in der das Gemeinwohl im Mittelpunkt steht. Der Freiheitsprozess verbindet das Bild vom »kreativen Menschen« mit der Vision von einer dem Gemeinwohl dienenden »kreativen Weltwirtschaft« und Weltgesellschaft. Diese Wirtschaftsordnung veredelt im Wechselspiel von Freiheit und Fortschritt, den Menschen, die Natur und den Kosmos. Das Modell vom Freiheitsprozess macht diese komplexen Zusammenhänge anschaulich und zeigt praktisch, wie der individuelle Prozess und der globale Prozess miteinander verbunden sind. Im Zentrum dieser Verbindung zeigt der Freiheitsprozess die Unternehmen und wie diese ihrer Verantwortung für das 21. Jahrhundert gerecht werden können, indem sie konkrete Evolutionsschritte in Richtung Integration und Assoziation vollziehen.


Quellen:

LaRouche 1992 = LaRouche, Lyndon: «Christentum und Wirtschaft. Die wissenschaftlichen Gundlagen einer neuen, gerechten Weltwirtschaftsordnung», Dr. Böttiger Verlags-GmbH, Wiesbaden 1992, S. 10, S. 43-45

LaRouche 2010 = LaRouche, Lyndon: «Das Geheimnis der Weltwirtschaft. Lösung der globalen Systemkrise: Trennbankensystem und produktive Kreditschöpfung», E. I. R. GmbH, Wiesbaden 2010, S. 65, S. 80, S. 117-118