Viele Leute sprechen im Alltag unbewusst von »man«, »du« oder »wir«. So zu sprechen kann eine Form der Unfreiheit, die Verantwortungslosigkeit sein und Passivität fördern. Indem Ich bewusst »Ich« sage, übernehme Ich Verantwortung, werde aktiv und verwirkliche meinen Willen.
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Man, du, wir ist ein Ausdruck
von Ohnmacht und Verantwortungslosigkeit
In diesem zunächst etwas komisch oder sogar provokativ anmutenden Satz »Wenn ich Du wäre, dann wäre ich lieber Ich«, ist eine grundlegende Übung für den eigenen Freiheitsprozess verborgen. Viele Leute sind es heute gewohnt, wenn sie sprechen, über »man« oder »du« oder »wir« zu reden: »Das macht man halt so!« oder »Wenn Du am Ende bist, dann brauchst Du einfach mal eine Umarmung!« oder »Hier haben wir also unser Pflaster, dass wir jetzt vorsichtig entfernen.«. Die tollste Art, sich selbst rauszuhalten, sind militärisch und stakkatoartig klingende Sätze wie: »Habe gekocht, esse jetzt.«
In der Regel ist der Gebrauch von »man«, »du« oder »wir«, eine unbewusste Sprechweise, die Teilnahmslosigkeit, Verantwortungslosigkeit und Ohnmacht zeigt – es ist ein Ausdruck der Unfreiheit. Wenn Ich verzweifelt bin und mir eine Umarmung wünsche, kann Ich ja auch sagen: »Ich will umarmt werden!« – und mich so selbst ermächtigen. Wenn Ich mir nicht klar bin, warum »man« etwas so macht, kann Ich mich ja mal fragen: »Warum mache Ich das so?« – und so die Verantwortung übernehmen, weil Ich anfange, selbst die Antworten zu geben.
Und wenn mich jemand durch ein »wir« vereinnahmt, dann nimmt derjenige mir meine Freiheit, denn er gibt mir ja schon vor, was Ich zu tun und zu lassen habe, wenn derjenige es nicht ohnehin gleich für mich macht. In einer solchen Situation muss Ich nicht unbedingt gleich aussprechen, dass Ich von dem »wir« nicht vereinnahmt werden will, aber Ich kann es mir denken.
Ein anderer Effekt des »wir« ist, die Verantwortung von sich selbst abzulenken. Wenn der Vorstandsvorsitzende zum Beispiel sagt »Wir übernehmen die volle Verantwortung für die Manipulation an den Abgasanlagen.«, dann muss er persönlich die Verantwortung nicht tragen, denn es ist nicht so ganz klar, wer mit »wir« gemeint ist: er selbst, der Vorstand, seine Mitarbeiter, das ganze Unternehmen oder jemand ganz anderes.
»Ich« zu sagen ist ein Akt der Freiheit
Das »man«, »du« und »wir« durch ein «Ich» zu ersetzen hat eine ganz besondere Wirkung – es ist eine ganz besonders wirksame Übung für den eigenen Freiheitsprozess. Denn in dem Moment, in dem ich von »Ich« spreche, übernehme ich die Verantwortung, ich werde Aktiv und verwirkliche meinen Willen. Aus diesem Grund schreibe ich meine Artikel meist in der »Ich«-Form und das wird auch beim Lesen für Sie vielleicht eine besondere Wirkung haben – achten Sie mal darauf!
Erinnerung an das Geheimnis des »JCH«
Eine weiterer guter Grund für das konsequente Sprechen in der »Ich«-Form ist, s-ich immer wieder selbst an die Frage nach dem JCH und dessen Geheimnis zu erinnern. Das großgeschriebene »JCH« meint nämlich den individuellen, kreativen, schöpferischen und zukünftigen Wesenskern des Menschen. In diesem JCH liegt das eigene Potenzial, die besondere Fähigkeit und die einzigartige Lebensaufgabe verborgen.
Im Freiheitsprozes geht es immer wieder um die Frage, wer oder was ist eigentlich »JCH« und welche Struktur es hat. Um die eigene Freiheit zu begreifen und zu entwickeln ist es nämlich von besonderer Bedeutung, einen Begriff vom eigenen JCH und der »Ordnung« in der es lebt und wirkt zu haben. Wenn Ich weiß wer JCH bin, wo JCH mich befinde und wo JCH hin will, wenn Ich eine gute Landkarte habe, dann kann Ich mich auch selbstbestimmt durch das Feld der Wirklichkeit, durch das Ganze aus Körper, Geist und Seele bewegen. Der Freiheitsprozess ist eine sehr genau ausgearbeitet Landkarte von diesen Gebieten und kann deshalb gut bei der Entwicklung des eigenene Ich unterstützen.
Vier einfache Übungen für den Alltag
- Entfalten Sie Ihr Potenzial, indem Sie von Ihrem »Ich« sprechen:
Sagen sie nicht »wir«, »man« oder »du« – sagen Sie einfach »Ich« - Vertreten Sie sich selbst in Ihren Aussagen:
»Ich bin…«, »Ich will…«, »Ich denke...« - Übernehmen Sie durch den Begriff »Ich« die volle Verantwortung für das, was Sie sagen. Haben Sie Mut in Wort und Schrift zu sagen:
»Ich werde die nächsten Schritte tun…« oder »Ich werde mit meinen Kunden sprechen…« - Rufen Sie s-Ich immer wieder in Erinnerung:
Es ist von besonderer Bedeutung vom eigenen Ich zu sprechen. Darin liegt eine Kraft für das eigene Potenzial. Die Ehrfurcht vor s-ich selbst (Ich!) und der eigenen Sprache ist eines der höchsten Ziele.