Der Freiheitsprozess, entwickelt von Michael Plein, ist eine Lernmethode mit dem zentralen Ziel, Zukunftsfähigkeit und das dafür notwendige Bewusstsein zu entwickeln. Die zugrundeliegende Idee ist, dass die Freiheit des Menschen in seiner Kreativität liegt – der Fähigkeit, Neues und Zukünftiges hervorzubringen. Zentrale Elemente des Freiheitsprozesses sind die Begriffsarbeit, Visualisierung, Dialog, ein integraler Ansatz und die geisteswissenschaftliche Grundlage.
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Visuelle Begriffsarbeit
Im Zentrum des Freiheitsprozesses steht die aktive Auseinandersetzung mit Begriffen. Es geht nicht darum, bestehende Vorstellungen einfach nur zu reproduzieren, sondern durch aktives Denken neue Erkenntnisse zu entwickeln. Bestehende Vorstellungen werden hinterfragt, geordnet und in neue Zusammenhänge gebracht, um so das Denken in Bewegung zu versetzen und neue Perspektiven zu eröffnen. Der Freiheitsprozess nutzt dazu schematische Kreisbilder, um komplexe Zusammenhänge visuell darzustellen. Der Kreis symbolisiert das Ganze. Dieses wird durch verschiedene Ebenen, Felder und Polaritäten weiter differenziert, die innerhalb des Kreises angeordnet werden. Die Lemniskate – eine Doppelschleife – symbolisiert die Dynamik zwischen diesen Polen und die ständige Weiterentwicklung. Der Freiheitsprozess findet im Dialog statt. Menschen kommen im Halbkreis um eine Tafel zusammen und treten in einen kreativen Austausch. Der Moderator visualisiert die Gesprächsinhalte simultan auf der Tafel und unterstützt so den Prozess der gemeinsamen Begriffsbildung.
Integraler Ansatz
Der Freiheitsprozess verfolgt einen integralen Ansatz, indem er die individuelle, soziale und globale Ebene miteinander verbindet. Das Modell integriert Aspekte der Ich-Entwicklung, des zukunftsfähigen Wirtschaftsdenkens und der Organisationsentwicklung und ermöglicht so ein umfassendes Verständnis der Welt. Zusätzlich wird die Realität, die Kreativität und das dazwischenliegende Ich-Bewusstsein – Körper, Geist und Seele – in einem Konzept vereint, welches durch die Struktur des Kreisbildes visualisiert wird. So entsteht durch das Modell ein komplexes – aber zugleich einfaches – Bild vom Ganzen. Der Freiheitsprozess versteht sich als geisteswissenschaftliche Methode, die auf innerer Erfahrung und metaphysischer Erkenntnis basiert. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse werden reflektiert, in Modelle eingeordnet und mit herkömmlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen verglichen. Die Entwicklung des Freiheitsprozesses gründet vor allem auf den Werken von Johannes Stüttgen, Joseph Beuys, Wilhelm Schmundt und Rudolf Steiner. Wesentliche Einflüsse kamen ebenso von zum Beispiel Paolo Freire, Jean Gebser, Peter Senge und vielen mehr.
Formate
Praktisch wird der Freiheitsprozess in verschiedenen Formaten angeboten, zum Beispiel als Team-Dialog, Einzelgespräch oder Seminar. Diese Formate können sowohl als Präsenzveranstaltung als auch online durchgeführt werden. Eine standardmäßige Dialog-Session dauert 150 Minuten. Die Seminardauer für besondere und ausgewählte Themen kann, je nach Bedarf, zwischen einem und fünf Tagen variieren.
Ziele
Zu den Zielen und Wirkungen des Freiheitsprozesses zählen die Erweiterung des Bewusstseins, die Förderung der Zukunftsfähigkeit, die Steigerung der Kreativität und Innovation sowie die Stärkung des Verantwortungsbewusstseins. Durch die aktive Auseinandersetzung mit Begriffen und die Visualisierung von Zusammenhängen sollen die Teilnehmer neue Perspektiven entwickeln und ihr Bewusstsein erweitern. Der Freiheitsprozess zielt darauf ab, Menschen zu befähigen, die Zukunft aktiv mitzugestalten. Die Methode soll die Kreativität der Teilnehmer fördern und neue Ideen hervorbringen, die die Welt weiterbringen und besser machen. Der Freiheitsprozess soll das Verantwortungsbewusstsein für sich selbst, die Gesellschaft und die Welt stärken.
Unternehmen der Zukunft
Der Freiheitsprozess stellt Unternehmen als die wichtigsten Orte, an denen die Zukunft gestaltet werden kann, heraus. Diese »Unternehmen der Zukunft« zeichnen sich durch sinnvolle bewusste Aufgabenstellungen in der Assoziation mit anderen Unternehmen und im Sozialen Ganzen aus. Sie konzentrieren sich auf die individuelle Entwicklung der Mitarbeiter und die Erfüllung der wahren Bedürfnisse ihrer Konsumenten.
Der Freiheitsprozess versteht sich als Antwort auf die Herausforderungen der heutigen Zeit, wie z.B. Umweltzerstörung, Unwirtschaftlichkeit und Unfreiheit. Durch die aktive Gestaltung der Zukunft soll diesen Entwicklungen entgegengewirkt werden.
Zusammenfassend ist der Freiheitsprozess eine ganzheitliche Methode der Zukunftsbildung, die auf Begriffsarbeit, Visualisierung, Dialog und einem integralen Ansatz basiert. Die Methode will Menschen befähigen, ihre Freiheit und Kreativität zu entfalten und die Zukunft aktiv mitzugestalten.